86
seinen Verdiensten sprach er nicht gern, denn er war ein sehr bescheidener Mann. Er starb 1891 im Alter von 90 Jahren
40. Kaiser Friedrich Iii
Jugend. Der Nachfolger Kaiser Wilhelms I. war sein einziger Sohn, Kronprinz Friedrich Wilhelm. Derselbe wurde am 18. Oktober 1831
Abb. 54. Bismarck
(Photographie des Gemldes von Lenbach mit Erlaubnis der Photograph. Gesellschaft.)
geboren. Er erhielt eine sorgfltige Erziehung in militrischen und wissen-schaftlichen Dingen. Mit 18 Jahren kam er auf die Universitt Bonn, wo er Rechts- und Staatswissenschaft studierte, und wo er sich schon durch sein freundliches und heiteres Wesen die Liebe aller gewann.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Wilhelms_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Bismarck
110
seinen Verdiensten sprach er nicht gern, denn er war ein sehr bescheidener Mann. Er starb 1891 im Alter von 90 Jahren.
55. Kaiser Friedrich Iii.
Jugend. Der Nachfolger Kaiser Wilhelms I. war sein einziger Sohn, Kronprinz Friedrich Wilhelm. Derselbe wurde am 18. Oktober 1831
Abb. 62. Bismarck.
(Photographie des Gemldes von Lenbach mit Erlaubnis der Photogrph, Gesellschaft.)
geboren. Er erhielt eine sorgfltige Erziehung in militrischen und wissenschaftlichen Dingen. Mit 18 Jahren kam er auf die Universitt Bonn, wo er Rechts- und Staatswissenschaft studierte, und wo er sich schon durch sein freundliches und heiteres Wesen die Liebe aller gewann.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Wilhelms_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Bismarck
111
Vermhlung. In seinem 27. Lebensjahre vermhlte sich Friedrich Wilhelm mit Viktoria, der Tochter der Knigin von England. Sie hatten 8 Kinder, von denen 6 noch am Leben sind, 2 Shne und
4 Tchter. Die beiden Shne sind Wilhelm Ii., der jetzt regierende Kaiser, und dessen Bruder Heinrich. Am liebsten weilte das kronprinzliche Paar in Potsdam und auf seinem Gute Bornstedt. Hier besuchte der Kronprinz
B66g-Eck6rt-tnstifalt
fr internationale chidbuchforschunfl
Braunschweig 8chulbuchbiblk>thek
Abb. 63. Moltke.
(Pholographie des Gemldes von Lenbach, mit Erlaubiiis der Photograph. Gesellschaft)
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Viktoria Wilhelm Heinrich Heinrich Moltke
Extrahierte Ortsnamen: England Potsdam Braunschweig Lenbach
85
a) Auf Samoa, der „Perle der Südsee", liegt die Stadt Apia (î), der Sitz
der Behörde, auf der fruchtbaren Insel Upolu (ó). (Fig. 33.) Die zweite größere
Insel in deutschem Besitze heißt Sawaii. Die Samoainseln sind wegen ihrer
günstigen Verkehrslage, wegen der landschaftlichen Schönheit ihrer von wilden
Bächen durchbrausten Berge, wegen der geistigen Fähigkeit des körperlich schönen
Menschenschlages und wegen der Fruchtbarkeit des ziemlich dicht besiedelten
Landes das wertvollste Stück unserer Besitzungen.
Die kleinen Inseln werden nur als Erzeuger von Kopra einige Wichtigkeit
erlangen.
b) Auf den Inseln Bougainville und Buka der Salomongruppe werden Erze
gefunden.
Fig. 34. Pomonahafen auf Neuguinea.
(Aus „Deutschlands Kolonien" von Eschner, Verlag von F. E. Wachsmuth in Leipzig.)
c) Der Bismarckarchipel, auf dem die Neuguinea-Kompagnie tätig ist,
kann auf dem Gebiete der Plantagenwirtschaft etwas Bedeutendes erzielen. Auf
dem Gebiete von Neu-Pommern, wie auf Neu-Mecklenburg und den Admiralitäts-
inseln hat der Baumwollbau gute Erfolge. Der Sitz der Verwaltung ist hier
Herbertshöhe.
d) Von Neuguinea, das man seiner Form nach mit einer Schildkröte ver-
gleicht, pflegt man zu sagen : Holland hat Kopf und Brust, England den Schwanz
und den Bauch, Deutschland das kleinste, aber saftigste Rückenstück. Von
den waldbedeckten Höhen (die bis zu 5000 m ansteigen) strömen große, fast noch
unbekannte Flüsse in die Ebene herab, wie der Kaiserin Augusta^Fluß. In dem
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Wachsmuth
Extrahierte Ortsnamen: Samoa Neuguinea Leipzig Neu-Mecklenburg Neuguinea Holland England Deutschland
27
liegt das'] unbedeutende"'Theben, die Hauptstadt des alten Böotien. Weitaus
größer ist das aufstrebende Korinth (i) an dem schmalen Isthmus, der neuerdings
von einem Kanal durchstochen ist. Neben Korinth ist das am Ausgange des
Korinthischen Meerbusens gelegene Patras (át) als Ausfuhrhafen für Wein wichtig.
Die anderen aus dem Altertume bekannten Städte, auch Sparta, sind unbe-
deutende Dörfer oder Marktflecken. Dagegen hat sich die Hauptstadt des
Landes, Athen (ê, Fig. 10), zu einer modernen Großstadt entwickelt, seitdem seine
Herrscher sich bemühen, dem alten Kulturstaate zu einem neuen Glänze zu
verhelfen. Athen hat eine nicht unbedeutende Universität; neben den alten
Gebäuderesten, besonders auf der herrlichen Akropolis, erheben sich große
neuzeitliche Bauten und eine Eisenbahn führt zu dem Piräus (a-us), der
wieder wie in alter Zeit ein ansehnlicher Hafen geworden ist.
Unter den Inseln, die die Halbinsel umgeben, ist das fruchtbare Zante zu
erwähnen. Wegen des milden Klimas und der schönen Landschaft wird die Insel
Fig. 10. Atlien.
(Nach einer Photographie der Neuen photographischen Gesellschaft in Berlin-Steglitz.)
Korfu (u) mit dem Lustschlosse des Deutschen Kaisers Achilleion (ei) viel besucht.
Die übrigen Ionischen Inseln, darunter das aus der griechischen Heldensage bekannte
Ithaka(i), sind klein und treiben höchstens Ziegenzucht und Schwammfischerei. Im
Ägäischen Meere ist die größte Insel das an das Festland angeschmiegte Euböa(ö).
Unter den um die Insel Delos gelagerten Kykladen (á, d. i. Kreisinseln) hat die-
kleine Insel Syra in neuerer Zeit große Wichtigkeit erlangt, weil ihr Hafen
Hermupolis (û, d. i. Stadt des Hermes) dort liegt, wo sich die Schiffahrtstraßen
Marseille—konstantinopel und Thessalonich—alexandrien kreuzen. Den Ab-
schluß des Ägäischen Meeres nach S. bildet die an Kreidegestein reiche Insel
Kreta, die unter besonderer Verwaltung und unter der Oberhoheit des Sultans steht.
6) Das Fürstentum Montenegro (nê) ist ein nördlich vom Skutarisee (ú)
gelegenes unwirtliches, rauhes Felsgebiet, in dessen schwer zugängliche Täler
die Türken nicht dringen konnten. Der Hauptort ist die an den Felsen an-
geklebte Stadt Cetinje (i).
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
69
prächtigen Wäldern und allerlei Bodenschätzen, aber auch stellenweise bedeckt
mit Moor. In ihm kreuzen sich die Hauptrichtungen der Deutschen Mittelgebirge,
von denen ein Teil südöstlich, ein anderer nordöstlich verläuft. Darum ist das
kleine Gebirge auch der Quellort von vier Flüssen, die sich nach vier Himmels-
richtungen ergießen ; die Eger und Saale zur Elbe, die Naab zur Donau und
der Main zum Rhein.
Der Main wird durch viele entgegenstehende Bergmassen zu Krümmungen
gezwungen, namentlich muß er kurz vor seiner Mündung in einem großen Viereck
den Spessart umströmen. Seinen größten Nebenfluß empfängt er auf der linken
Seite, die Rednitz, die durch den Ludwigskanal mit der Altmühl verbunden ist
und so den Verkehr zwischen Rhein und Donau ermöglicht.
Fig. 38. Nürnberg. Graben und Burg.
(Nach einer Photographie der Neuen photographischen Gesellschaft, Berlin.)
Auch das Maingebiet ist gut angebaut und besonders reich an Korn
und Wein.
Es gehört fast vollständig zum Königreiche Bayern und bildet die Bezirke
Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken.
In Oberfranken liegt die alte Bischofsstadt Bamberg innerhalb einer reich
mit Gemüsen angebauten Gegend. Die Hauptstadt von Mittelfranken ist das seit
dem Mittelalter durch Kunst und Kunstgewerbe berühmte Nürnberg, der Kreuzungs-
punkt der von den Alpen nordwärts und der vom Böhmerwalde westwärts führenden
Straßen. Die alte freie Reichsstadt ist auch heute noch reich an alten Gebäuden
und Kunstschätzen. (Fig. 38.) Unterfranken hat besonders viel Weinbau. Seine
Hauptstadt ist der alte Bischofssitz Würzburg, an dessen Bergen der berühmte
Steinwein gedeiht.
2. Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland steigt westwärts allmählich zum
Schwarzwald und Odenwald auf. Beide hingen in früheren Zeiten mit dem Wasgen-
walde und mit dem Hardtgebirge zusammen, aber das mittlere Stück brach ein
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Ortsnamen: Eger Donau Main_zum_Rhein Main Rhein Donau Nürnberg Berlin Oberfranken Mittelfranken Oberfranken Bischofsstadt_Bamberg Mittelfranken Nürnberg Unterfranken Schwarzwald Odenwald
36
10. Von der Provinz Westfalen liegt ein Stück des Regierungsbezirkes Arnsberg,
die alte Grafschaft Mark, mit der Hauptstadt Hamm in dem Tieflande. Ferner
gehört ein Stück des Regierungsbezirkes Minden und der größte Teil des die frucht-
Fig. 18. Der Dom zu Cöln.
(Nach einer Photographie der Neuen photographisclien Gesellschaft in Berlin-Steglitz.)
bare Münstersehe Bucht erfüllenden Regierungsbezirkes Münster zur Tiefebene.
Außer Münster, der alten Bischofsstadt, das jetzt eine Universität besitzt, hat das
Münsterland nur kleine Ortschaften aufzuweisen, da es eine Ackerbaugegend ist.
Nur am Bande des Gebirges, wo sich der Industriebezirk mit seinen Kohlengruben
jetzt bis über die Lippe erstreckt, wachsen Großstädte empor.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
44
Europa.
§ 30. Die oberrheinische Tiefebene ist in Südwestdeutschland das klimatisch
i,?en begüustigtste und fruchtbarste Laud. Sie ist darum stark bevölkert; die
Ober-' Orte erscheinen dicht gedrängt. Neben den Erzeugnissen des Bodens ist
chein. die Entwickelung der Städte hier auch durch die Industrie verursacht,
ebene. Viele derselbeu liegen deshalb uicht unmittelbar am Rhein, sondern am
Fuße der Gebirge, wo die in die Ebene tretenden Flüsse die Kraft zu gewerb-
lichen Anlagen liefern. Die snmpsreiche Umgebung des Rheines verbietet
oft geradezu die Stadtanlage an dem Flusse. Oberhalb Straßburg finden
wir am Rhein nur Alt-Breifach am Fuße des vulkauischen Kaiserstuhls;
die Festung Neu-Breisach ihm gegeuüber liegt bereits abseitsam Rhein-
Rhonekanal.
Auf der linken Seite des Rheins ist Mühlhaufeu an der Jll
Mittelpunkt blühender Weberei. Die einstigen freien Reichsstädte Kolmar
und Schlettftadt an der Jll sind heute zu kleinen Landstädten herab-
gesunken. Der Hauptort dieses Gebietes ist Straßburg, ebenfalls an der
Jll gelegen nahe ihrer Mündung in den Rhein, wo zwei wichtige Straßen,
von Westen und Osten her den Fluß treffen und eine leichte Übergangsstelle
über diesen sich befindet. Die Stadt hat sich seit 1871 als Sitz der Re-
gierung der Reichslande wieder kräftig entwickelt und ist hente wie einst
im Mittelalter eine der hervorragendsten Handelsstädte. Mit Kehl zusammen
bildet sie eine starke Festuug. Auch besitzt sie eiue hervorragende Universität.
Ihr herrliches Münster gilt als eins der schönsten Bauwerke, die uns aus
dem Mittelalter überkommen sind.
Rechts des Rheins erhebt sich in einer Bucht des Schwarzwaldes in
malerischer Umgebung die Universität Frei bürg, der Sitz eines Erz-
bischoss. Rheiuabwärts liegt vor dem Murgthale die frühere Festung
Rastatt und nördlich davon die badische Residenz Karlsruhe, ein
regelmäßig gebauter Ort, der durch eine technische Hochschule und eiue
Malerakademie auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft eine hervor^
ragende Stellung erlangt hat. Eine Pflegstätte der Wissenschaft ist das
vielbesungene Heidelberg am Thalausgang des Neckar in schöner Lage,
geschmückt mit den malerisch aufragenden Ruinen des alten Heidelberger
Schlosses, das im 17. Jahrhundert von den Franzosen zerstört wurde.
Der Neckar eröffnet hier einen Weg in das fruchtbare Schwabenland
jenseits des Schwarzwaldes. An seiner Mündung blühte die moderne Stadt
Mannheim zu einem großen Gemeinwesen auf. Hier sammelte jich der
rechtsrheinische Verkehr, es bildete sich ein Stapelplatz für die Erzeugnisse
der Rheinebene, die vom Mannheimer Rheinhafen aus leicht weiter ström-
abwärts befördert werden können. Von ähnlicher Bedeutuug ist das gegen-
überliegende Ludwigshafen, das erst 1843 gegründet ist, doch dank dem
regen Verkehr und auch der lebhasteu Industrie schuell emporwuchs.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
80 Europa.
die zu Anfang des 14. Jahrhunderts zu eiuer Stadt vereint wurden. Als
diese Kurfürst Friedrich I. um die Mitte des 15. Jahrhunderts zur
Hauptstadt des Kurfürstentums Brandenburg machte, begann sie allmählich
eine größere Bedeutung zu gewinnen; als Hauptstadt des Königreichs
Preußen nahm sie schon eine hervorragende Stellung ein, die sie weniger
der günstigen Lage als vielmehr der besonderen Fürsorge der branden-
burgischen und preußischen Fürsten verdankte. Von wesentlichem Einfluß
für die Entwicklung der Stadt war zur Zeit des großen Kurfürsten der
Zuzug französischer Flüchtlinge, die als Protestanten aus ihrer Heimat
vertrieben waren; denn diese brachten zugleich verschiedene Gewerbe mit.
Seitdem hat die Industrie Berlins einen steten Aufschwung genommen und
ist auch heute sehr blüheud. Der Kunst und Wissenschast gab Friedrich I.
hier eine Pflegestätte, indem er Künstler und Gelehrte nach Berlin
berief und eine wissenschaftliche Akademie gründete. Zu Aufaug dieses
Jahrhunderts erhielt die Stadt eine Universität und später auch eine
technische Hochschule. Außerdem ziereu Berlin noch eine Reihe anderer
wissenschaftlicher Institute und Sammlungen. Ihre gegenwärtige künst-
lerische Bedeutung liegt in der stattlichen Zahl wertvoller Museen, her-
vorragender Bauten und Denkmäler und in ihrer angesehenen Kunstakademie.
Zugleich ist Berlin Mittelpunkt des deutschen Binnenverkehrs; es ist Centrum
eines ausgedehnten Eisenbahnuetzes, das weit über die Grenzen des Reiches
hinausgreift. Durch natürliche und künstliche Wasserstraßen wird es ferner
mit den Hauptströmen des Tieflandes und vor allem mit den beiden
deutschen Meeren in engere Verbindung gesetzt. Zu der imposanten Welt-
stadt wuchs Berlin aber erst in der allerjüngsten Zeit nach Gründung des
deutschen Reiches heran. Es wurde Sitz der höchsten Reichsbehörden und
erhielt damit eine Reihe prachtvoller Gebäude, worin diese ihre Wohn-
stätte fanden. Von wahrhaft großartigem Ausehen sind die Straße „Unter
den Linden" mit Palais und Prachtbauten zu beiden Seiten, der Pariser
Platz mit dem Brandenburger Thor und der Lustgarten, au dessen Südseite
sich das königliche Schloß erhebt, und endlich das ueue Reichstagsgebäude.
Berlin liegt in einer ebenen, vorwiegend sandigen, stellenweise auch
sumpfigen Gegend. Im Westen der Stadt bietet der ausgedehnte Tiergarten
mit seinem prächtigen Baumbestand viel landschaftlich Schönes dar. Am
Ende des Tiergartens liegt Charlottenburg, das jetzt mit Berlin eng
verbunden ist. Reizvoll und anmutig wird die weitere Umgebung an der
oberen Spree und mehr noch längs der Havel, die hier eine Reihe von
Seeen mit herrlichen Waldufern durchfließt. Inmitten dieser Havelseeen
erhebt sich Potsdam, die zweite Residenz Preußens, mit ihren königlichen
Schlössern Sanssouci, Babelsberg und dem neuen Palais. Der Übergang
über die Havel hat die Anlage der Festung Spandan an der Spreemündung
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
110
Europa.
Innere der Stadt, in deren Straßen ein frisches Leben sich bewegt. Hier
blüht ein lebhafter Handel und rege Jndnstrie. Zugleich ist Wien der
geistige Mittelpunkt des Reiches. Es besitzt eine Universität, eine technische
Hochschule und hervorragende naturhistorische Sammlungen. Seine Be-
wohner sind vorwiegend Deutsche, ein eigenartiger Menschenschlag, der sich
ähnlich dem Berliner von den übrigen Landsleuten abhebt. Wie jener ist
er außerordentlich stolz auf seine Stadt, zeichnet sich überdies durch einen
ausgeprägten Sinn für das Schöne aus. Durch seine liebenswürdige und
zuvorkommende Lebensart, durch seine Heiterkeit und Lebenslust gleicht' aber
der „fesche" Wiener mehr noch dem Pariser.
Ethno- Wie in Wien wiegen in den Alpenländern überhaupt die Deutschen
graphic. v^r^ cvm Süden der Alpen, im sogenannten Wälschtirol, treffen wir
Italiener und in einigen Thälern Räto-Romanen, Reste der ehe-
maligen Bewohner dieser Gebiete, der Räter, die mit den Kelten zu-
sammen einst romanisiert wnrden. Sie wurden dann später im Norden
durch Deutsche bayrischen und schwäbischen Stammes aufgesogen.
Die hentigen Deutsch oft erreich er sind zum größten Teil die Nach-
kommen der Bayern; Schwaben finden sich nur in Vorarlberg. Von
Osten aber drangen slavische Völker in das Alpengebiet ein. Slovenen
oder Winden sitzen hente hauptsächlich zwischen Drau und Save und im
Karst, also in Jstrien, Krain, dem südlichen Kärnten und Steiermark. An
der adriatischeu Küste liegen italienische Ortschaften; daher ist auch das
Italienische die österreichisch-ungarische Seemauussprache.
§ 68. In den vorwiegend gebirgigen Alpenländern hat sich naturgemäß die
Wirt- Bevölkerung nirgends stark verdichten können. Der Ackerbau kommt hier
lichcvcr-als Erwerbsquelle kaum in Betracht und die Erzeugnisse der Forstwirtschaft
hältuisse. und der Viehzucht reichen zur Ernährung einer zahlreichen Bevölkerung nicht
Sied- aus. Die vorhandenen größeren Siedlungen sind innerhalb der Alpen
lungen. hauptsächlich durch deu Verkehr, sowie in einzelnen Gegenden durch Gewerb-
thätigkeit emporgewachsen. In Vorarlberg blüht eine lebhafte Baumwollen-
Weberei. Gleichwohl fehlen auch hier größere Städte; am bedeutendsten ist
Bregenz, die Hauptstadt des Laudes, der österreichische Hafen am Boden-
fee, der Ausgangspunkt der Vorarlbergbahn.
Innerhalb des Gebirges finden wir im verkehrsreichen Innthal, dort,
wo die Brennerstraße sich abzweigt, Innsbruck, die Hauptstadt Tirols
mit einer Universität. An der Fortsetzung der Brennerstraße liegen die
Marktorte Bozen und T r i e n t, letzteres der Mittelpunkt von Wälschtirol.
Bozen ist zugleich ein besuchter Kurort. Es erfreut sich eines überraschend
milden Winterklimas, das überhaupt viele der südlichen Alpenthäler aus-
zeichnet. Auch Merau au der Etsch und Riva am Nordende des Garda-
sees sind derartig klimatisch begünstigt.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Wien Schwaben Vorarlberg Karst Jstrien Krain Vorarlberg Bregenz Bozen Bozen